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Das Krumbacher Heimatlied

Das Krumbacher Heimatlied v. Theresia Riederle (1899 – 1985)

Willi Fischer

Im Rahmen des vom Krumbacher KULT-Verein inszenierten „Kulturherbstes“ führten Michael Käuffer von KULT und Willi Fischer vom Krumbacher Heimatverein Anfang November 2009 ein interessiertes Publikum über den Krumbacher Westfriedhof und erzählten Geschichten zum Tod, vom Sterben, aber auch zu den Toten, die auf diesem Friedhof begraben sind. Dabei stellte sich heraus, dass so ein Friedhof nicht nur Begräbnisstätte für Verstorbene ist, sondern in hohem Maße auch Überbringer von Geschichten zu Krumbacher Familien und Einzelpersonen, aber auch Überbringer von Geschichte – Heimatgeschichte – Weltgeschichte. Denken wir nur an die zahlreichen Toten aus den beiden Weltkrieg, die hier begraben sind.

In unserem Fall geht es um Heimatgeschichte. Genauer gesagt, geht es um eine Person, die hier auf dem Westfriedhof vor mehr als 25 Jahren im Familiengrab beerdigt wurde, und deren Name den meisten Krumbachern heute nicht mehr ohne Weiteres geläufig ist. Es geht um die Verfasserin des Krumbacher Heimatlieds Therese Riederle, die am 7. Dezember 1899 geborenund als 13. Kind der Sägewerkbesitzer-Eheleute Anton und Genovefa Striegel in der Mindelheimer Straße in Krumbach aufwuchs. Sie ging auf die Lehrerbildungsanstalt und wurde Volksschullehrerin.

Therese und Franz RiederleIhre erste Stelle bekam sie in Steinheim bei Dillingen. Hier lernte sie auch ihren späteren Ehemann Franz Riederle, einen gebürtigen Thannhauser kennen, der im Nachbarort Schretzheim ebenfalls als Volksschullehrer tätig war. Ende der 20iger Jahre heirateten beide. Theresia schied bald darauf aus dem Beruf aus und bekam 1931 ihren ersten Sohn Franz Anton. 1935 kam ihr zweiter Sohn Karl zur Welt. 1935 wurde aber auch ihr Haus in der Theodor-Einsle-Straße 24 in Krumbach gebaut; von Baumeister Karl Kling und Zimmerermeister Ludwig Striegel, dem Bruder von Theresia. Theresia Riederle war sehr engagiert im Katholischen Frauenbund, sang und musizierte gern und spielte sogar Theater. Sie verstarb im hohen Alter von 85 Jahren am 7. Januar 1985 in Krumbach.

1950 verfasste sie das Krumbacher Heimatlied, das umgehend vom damaligen Dirigenten des Liederkranz Krumbach, dem Kantor von St. Michael und Volkschullehrer Max Welker vertont und für vierstimmigen Männerchor gesetzt wurde. Der Originalsatz befindet sich noch heute im Archiv des Heimatvereins und wird dort sorgsam gehütet. Zur Eröffnung des Heimatmuseums am 3. September 1950 soll es uraufgeführt worden sein. Das Krumbacher Heimatlied - wer kennt es noch? Wann wurde es zuletzt gesungen? „Gemütvoll“ ist der Chorsatz von Max Welker überschrieben und so fängt es, ein wenig noch im Stil der Spätromantik, auch an: „Es liegt ein stilles Tal wohl zwischen Hügeln, Wald und Feld. Ein Bächlein fließt im Sonnenstrahl durch diese wiesengrüne Welt. Und Blumen...“

Gedenkstätte für Verfasserin Therese RiederleZur Erinnerung an die Verfasserin des Krumbacher Heimatliedes hat der Heimatverein im vergangenen Jahr und in Abstimmung mit der Stadt Krumbach, die aufgelassene Grabstelle der Fam. Riederle an der nördlichen Mauer des Westfriedhofs übernommen, die Stelle planiert und eingesät, die kleine Kapelle saniert und liebevoll restauriert und denkt derzeit über die weitere Ausgestaltung dieser kleinen Gedenkstätte nach.

Krumbacher Heimatlied

Dem Heimatverein Krumbach gewidmet, das "Krumbacher Heimatlied"

Dichtung von Therese Riederle
Volkstümlicher Männerchor von Max Welker

Es liegt ein stilles, enges Tal wohl zwischen Hügel, Wald und Feld.
Ein Bächlein fließt im Sonnenstrahl durch diese wiesengrüne Welt.
Und Blumen blüh ́n an jedem Rain zur Freude dir, zur Wonne mein.
Ich preise dich mit Herz und Hand mein stilles Tal im Schwabenland.
Refr.: Ich preise dich ...

Und wo das Tal am schönsten ist, geformt in alter früher Zeit
aus tiefem Grund ein Städtchen grüßt mit hellen Giebeln hoch und breit.
Ein Turm, ein Schloß zum Himmel strebt, ein Rathaus, das schon viel erlebt.
Ich preise hoch all überall, mein Krumbach dich im Kammeltal.
Refr.: Ich preise hoch...

Und in den Gassen dieser Stadt, wo Arbeit, Fleiß und Bürgersinn
bei frohen Menschen Heimat hat, wie lebt es sich so gut darin!
Und ihrer Muttersprache Laut klingt meinem Ohr so lieb und traut.
Du Tal, ihr Hügel, Stadt und Leut ́, ihr seid mir Heimat allezeit.
Refr.: Du Tal, ihr Hügel...

Wer lang die Fremde hat geseh ́n und viele Jahre ferne war,
der möchte nie mehr von dir geh ́n, ihn hält Erinn ́rung fest für wahr.
Und jedes Plätzchen, jeder Baum erzählt von sel ́gem Jugendtraum.
D ́rum, hab ́ ich hier nichts mehr zu tun, in deiner Erde möcht ́ ich ruh ́n.
Refr.: D ́rum, hab ́ ich hier nichts mehr zu tun, in deiner Erde möcht ́ ich ruh ́n.

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